Freitag, 30. November 2012

Tag 21, Nigeria


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Nigeria ist wundervoll grün und das heutige Reisen sehr angenehm. Heute Bushcamp nahe Polizeikontrollpunkt, also safe! Klima feucht-heiss. Morgen dann Kamerun. 
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Tag 21 Freitag 30 November, Nirvana Hotel – Bushamp ca 610km

Heute versuchten wir einige Kilometer herauszufahren – durch wunderschöne Landschaften und Städte die so langsam auch den Namen verdienen. Sie sind schmuck, sauber, und überall sind Kirchen zu sehen – und die Autos zieren oftmals Verweise auf einen Psalm oder etwas aus der Bibel.
Nigeria gefällt uns immer besser – keine Korruption – nette fröhliche Menschen – und wir ernten des Öfteren mal einen Daumen nach oben.
Das Frühstück nehmen wir erst so gegen 10  Uhr ein, am Wegesrand und fuhren dann wieder in Richtung Cameroon.

Noch nie haben wir so viele Polizeikontrollen gesehen – allerdings gelten sie selten uns – zum Glück. Aber auch die Polizei ist nett und freundlich.
Immer an Stellen wo der Verkehr stockt – wird man von einer Heerschar von Verkäufern umringt – die einem fast alles verkaufen können – vom Handy bis hin zu Ladegeräten, Topflappen, Esswaren etc. Unser Liebling ist die Cashew Nuss, die in gerösteter Form angeboten wird.

Gegen Abend werden wir in einer Kontrolle vom Militär auf die Gefährlichkeit der Stecke hingewiesen – und etwas Flau im Magen – verpassen wir den Zeitpunkt für ein Bushcamp – schnell war es zu dunkel. Es gibt hier auch so gut wie keine Stelle wo man unbemerkt abfahren könnte, oder eine Stelle an der dann nicht gleich Dörfer oder Häuser sind.
Wir verfolgten mehrfach einen der abzweigenden Dirttracks, aber endeten immer wieder bei Häusern. Selbst wenn wir einen Platz gefunden hätten - verstecken kann man sich hier nicht - selbst beim befahren eines Singletracks trifft man wieder auf irgendjemanden. Also fuhren wir weiter, auf der Suche nach einer Schlafmöglichkeit. Mir schwebte da ein Fabrikareal vor - oder ähnliches.
Bei einer Polizeikontrolle im Dunkeln wurden wir gefragt was wir hier machen und wir schilderten das wir ein Hotel oder einen sicheren Ort suchen – um zu übernachten. Ein Hotel wussten die Polizisten nicht, aber ich fragte ob sie die ganze Nacht da wären, was sie bejahten – und wir fragten dann sogleich ob wir in der Nähe nächtigen dürfen... durften wir – und eben gab es leckeren Fisch aus der Dose – und gleich noch einen Schluck Whisky.
Eine ruhige Nacht wird das wahrscheinlich nicht – da die Polizei 100m entfernt fast jedes Auto anhält und kontrolliert.






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Donnerstag, 29. November 2012

Tag 20, Benin - Nigeria

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Nigeria-Einreise geschafft, was für eine Tortur. Schlechte Strassen und nur lahmes vorankommen möglich. Mega Staus und Verkehr bei Lagos. Nun Nirvana-Hotel :-)
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Tag 20 Donnerstag . 29 November, Benin - Nigeria  ca 150km

Heute sind wir um 7 Uhr aufgestanden und waren um 9:40 endlich Reisefertig, nachdem auch noch der Wassertank gefüllt war. Mit der Frage nach Wasser waren am Ende mehrere Personen des Hotels komplett ausgelastet ;-)

Die Grenze erreichten wir um 11:00 Uhr, trotz dichtem Verkehr. Das Carnet und das die Austritts Stempel hatten wir schnell im Pass.
Der Grenzübergang von Nigeria war nicht einmal zu sehen. Wir sahen nur unzählige Roadblocks, bestehend aus leeren Ölfässern und dazwischen gespannter Seile. Einige waren nicht klar ersichtlich andere waren mit z.B mit "Health Service oder Vaccination Service" beschriftet - viele davon sicherlich nicht ganz regulär vermuteten wir.

Ein Mann in Zivil kam auf uns zu und zeigte uns einen relativ glaubwürdigen Polizei-Ausweis. Wir vermuteten zwar einen Fixer - aber wir wurden ihn einfach nicht los. Also ins Auto und ab in das unglaubliche getümmel. Nachdem unser Officer oder Fixer den Impfstand mit seinen Bestechungsversuchen entsetzte (Pro Person 5 USD) stellten wir ihn zur Rede - dass wir nun kein Geld mehr hätten - nur eine Maestro Karte.
Jetzt wurde unser vorankommen langsamer – denn nun kamen die Stände die wirklich Geld erwarteten aber irgendwie haben wir es dann innerhalb von 2.5 Stunden geschafft – ein unglaublicher Marathon bei dieser Hitze.

Mindestens 45 Minuten verbrauchten wir beim "Health Service" der 200 USD haben wollte - oder unser Auto desinfizieren müsse. Wir antworteten ihm dass er das gerne machen kann. Er meinte dass es 6 Stunden dauern würden - worauf wir auch nur mit "thats ok" antworteten.
 Nun schrie er uns an, dass es hier nun mal 30 USD kosten würde, dass hier jeder zahlen müsste.
Ich zeigte auf die an uns vorbeifahrenden Autos der beiden Nachbarländer, worauf die Diskussion nicht enden wollte. Irgendwann resignierte er - war mir klar dass der kein Bock auf Arbeit hat
Die Rolle unseres angeblichen Polzei Offiziers wurde bei den Verhandlungen des öfteren diskreditiert - weil ihn auch die Jungs ihn wegschicken wollten. Aber auch sie selber wurden unsere Klette nicht los, obwohl die Parteien zwischenzeitlich durchaus laut wurden.
Irgendwann erreichten wir dann den nigerianischen Grenzübergang und uniformierte Beamten.

Als erstes wollten die Grenzer natürlich unseren Benin- Ausreisestempel sehen. Wir drucksten lange "ahnungslos" herum bis wir irgendwann unseren Zweitpass zücken mussten.
Die Stimmung kippte augenblicklich, wir wurden in ein anderen Bereich des Hüttchens gebracht. Die Zöllner monierten laut dass der Besitz von zwei Pässen nicht legal wäre, und fingen aufgeregt an mit vorgesetzten Stellen zu telefonieren.
 Wir insistierten dass wir wegen der langen Reise zwei Pässe erhalten hätten und dass dies in unserem Heimatland erlaubt wäre. Als Deutscher ist es legal, als Schweizer darf man nur einen Pass gleichzeitig bei sich tragen. Autsch - ich hoffte dass die Recherche dies nicht aufdecken würde - den Ärger mit dem Passbüro währe wohl noch das kleinere Problem gewesen.
Da wir zwei Pässe hatten, haben wir diese auch zum schnelleren gleichzeitigen beantragen von den Visas genutzt - uns schwante diesbezüglich dass dies nicht das letzte mal zum Thema wurde.
Nach endlosen Minuten täuschte Gitte einen kleinen Zusammenbruch vor - während ich ruhig blieb und argumentierte dass zwei Pässe völlig normal wären. Irgendwann bekamen wir unsere Einreisestempel und konnten in eine andere Hütte wechseln - wo unsere Daten und die Daten des Fahrzeuges in ein dickes Buch geschrieben werden sollten. Dafür wollte der uniformierte Beamte 10 USD.  Und wieder ging die Diskussion los - dass seine Botschaft gesagt hätte dass wir nichts bezahlen müssen, dass alle Gebühren mit dem Visa abgegolten wären und so weiter.... Wir waren froh als wir wieder im Auto sassen!
Unsere Klette mit dem augenscheinlich gefälschten Polizeiausweis kam nun zum Auto und wollte 200 Euro. Dass heute mich so von den Socken dass ich ihm den Vogel zeigte, das Fenster schloss und losfuhr.
 Er rannte schreiend hinter uns her, während wir realisierten dass da nochmals zwei Roadblocks mit Polizisten auf uns warteten - und noch weitere nicht gekennzeichnete Roadblocks. Mit einem schreienden Mann hinter dem Fahrzeug wird das passieren wohl nicht so einfach, dachte ich mir - und hielt wieder an.
 "Wieso bist Du gefahren" fragte er, ich antwortete dass er ein gelogen hätte und kein Polizist sei. Nun wollte er noch 150 Euro. Ich schloss das Fenster wieder und fuhr in Richtung des ersten Checkpoints. Der Polizist hielt uns an, und deutete auf die heranlaufende Klette. "Gehört dieser Mann zu euch?" Wir verneinten - aber die Klette textete den Polizisten zu und der winkte uns beide weiter..
Nach 20 Meter hielt ich wieder an - und bot ihm 20 USD an - wenn er uns ohne weitere Probleme bis zur Strasse bringt - vorbei an den Roadblocks (wir konnten ca 6 Stück erkennen). Das oder wir fahren alleine.
 Nun rannte er ehrgeizig voraus, wedelte mit seinem Polizeiausweis und rief "Diplomatic, Diplomatic" Ungläubig wurden wir und unser Nummernschild gemustert - aber weder Polizei, Militärkontrolle noch die undefinierbaren Roadblocks hielten uns an.
Er hatte seine 20 USD verdient - es war viel zu viel gemessen an seinem Eifer - aber anyway - wir sind in Nigeria
Wenn ihr könnt - nehmt einen kleineren Grenzübergang, dort gibt es meistens weniger Stress und eine weniger gut ausgebildete Abzockerei...
Nach wenigen 100 Meter entwickelte sich die Strasse zu einer zweispurigen Autobahn in beide Richtungen mit abgesperrter Mitte - fast wie Zuhause.
Leider waren alle paar 100m mobile Strassensperren mit jeweils 4-6 schwer bewaffneten Uniformierten, die nach Zufallsprinzip die Fahrzeug herauswinkten. Wir sagen sofort dass die Fahrzeuge hier extremst zerlegt wurden, mit herumliegender Innenverkleidung.
Ich war total nervös und gestresst von dem Kampf an der Grenze - die Idee dass man Brummie zerlegen könnte - machte es nicht besser.
Wir passierten mehrere davon bis einer uns herauswinkte. Ich fuhr auf die rechte Spur hielt an. Ich weiss nicht welcher Affe mich gebissen hat - aber ich hatte einfach kein Bock auf die Kontrolle und stieg kräftig aufs Gas. Gitte brüllte schockiert ich solle sofort wieder anhalten, aber ich wusste - nach der Aktion bin ich geliefert.
 So fuhr ich zu, die Eingeweide zusammen gezogen - und der Erkenntnis dass ich gerade ganz grossen Kacke gebaut habe. Doch keine Schüsse ertönten (jeweils einer hatte bei den Roadblocks ein schweres MG auf den Verkehr gerichtet) - und ziemlich fertig steuerte ich auf den nächsten Roadblock zu der ja auch in Sichtweite lag.
Hier wurden wir nicht herausgewunken - und ganz langsam wurde ich wieder ruhiger.
Aber nicht ruhig genug um mich anderen Kontrollen zu stellen - einmal winkte ich und fuhr zu - ein anderes mal fuhr ich wieder rechts ran - um dann wieder durch zu starten.
 Das war weder mutig noch gut - einfach nur ein Zeichen dass ich eine extrem gestresst war - und keine Gelegenheit bekommen hatte wieder herunter zu kommen. Es war wohl Glück dass mein Vorgehen ohne Folgen blieb.
 Die Kontrollen sind wohl untereinander nicht koordiniert, keiner konnte den anderen Anrufen und Informieren....
 Doch bald hatten wir den grenznahen Bereich und die Kontrollen hinter uns, und wir steckten im Stau der "10 Mio. Einwohner" Stadt Lagos - Zeit langsam wieder herunter zu kommen.
 Als Fussgänger oder mit dem Motorrad - was soll schon passieren. Aber in einem > 100`000 CHF Fahrzeug wäre ein komplettes zerlegen und herausreissen der Innenverkleidung kein schönes Szenario. Keine Ahnung ob es soweit gekommen wäre, nur "Backschisch" gefordert worden wäre - ich hatte schlicht keine Ernergie mehr das herauszufinden.
 Nach einiger Zeit kamen wir wieder auf ein Autobahnstück wo wir über eine Baustelle/Dirttrack abafahren und eine ruhige Ecke fanden für eine Pause.
Frisch gestärkt fuhren wir durch Lagos hindurch - über recht schlechte Strassen und massivem Verkehrsinfarkt. Früh begannen wir nach einem wildcamp Platz ausschau zu halten - aber hier reiht sich Städtchen an Städtchen an Dörfchen - keine Grünzonen die nicht bewohnt waren.
 Wir versuchten auch von der grossen Strasse runter und auf Dirttracks unser Glück - aber die Region ist einfach zu bevölkert
 Bei einem Autohändler fragten wir die Guards - aber die durften dass nicht entscheiden - und schickten uns wieder weg. Es war schon dunkel als wir mitten in einem Dörfchen auf ein grosses Hotel stiessen. Der Hotelmanager konnte unser Anliegen - auf dem Parkplatz nächtigen zu wollen - nicht verstehen. Er bot uns ein Zimmer für 50% des normalen Preises an - dass wir für den Preis (40 USD) aber auch im Auto schlafen dürfen.
So nächtigten wir im Hotel, genossen Pool, Restaurant und die Bar
Wir werden wohl ab nun mit solchen Landesgrenzen umgehen lernen – und nicht  die gemachten Erfahrungen auf das ganze Land projezieren. Denn Nigeria ist wunderschön und auch wenn die Leute nicht ganz so fröhlich auf Touristen reagieren – wird man auch nicht angefeindet.







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Mittwoch, 28. November 2012

Tag 19, Benin

Wir haben nochmals um eine Nacht im Marina Hotel verlängert - und können so Cotonou noch etwas erforschen - eine Stadt die uns sehr gefällt.
Gleich morgens suchten wir einen Reifen Repair-Service aus, die einfach durch die Reifenstapel erkennbar sind. Der erste Anbieter wies uns ab - dies sei so nicht mehr reparierbar.
Unbeirrt fuhren wir zum nächsten Anbieter, und wieder versuchten alle Parteien ihr möglichstes sich mit Hand und Fuss zu verständigen. Richtig Reparieren lässt er sich nicht, aber: er könnte ihn behelfsmässig flicken und einen Schlauch einziehen.
Na prima - wieder einmal geht es auch ohne DHL Express und der Hilfe aus der Heimat. Als Reserverad reicht so eine Reparatur doch aus :D
Die Reparatur sollte 15min dauern - aber natürlich war nach 45 min noch nichts fertig als wir zurück kamen.
In der Zwischenzeit waren wir bei Toyota, auf der Suche nach Motorenöl, denn wir hatten keines dabei - für den Fall das wir etwas nachfüllen müssten.
Aber nach kurzer Zeit war der Reifen wieder einsatzfähig, nur die Aluminium Felge hat aufgrund der afrikanischen Arbeitsmethode etwas gelitten. Aber wir sind hier nicht an einem Schönheitswettbewerb.
Am Nachmittag haben wir unser Auto inklusive allem Inhalt bei einem Cleaning Service abgegeben - gar nicht so einfach es so zurückzulassen - voll beladen... Mit leicht ungutem Gefühl sassen wir so für zwei Stunden am Pool, und warteten gespannt was uns erwartet, beim abholen.
Natürlich war der Mofa-Taxi fahrer mit dem ursprünglich vereinbarten Preis nicht einverstanden, das nun geputzte Auto muss also nach etwas aussehen.. Aber - bei mir fruchtet so etwas nicht, Deal ist Deal -und wenn nötig laufe ich die kurze Strecke. Mit viel murren wurde ich zum Cleaning-Service gefahren - der übrigens sehr professionell ausgestattet war.
Brummie - wow - sah aus wie neu. Einige Striemen vom beharken von Singletracks waren auf der Fahrzeugseite wohl nicht wegzubekommen - aber ansonsten - was für ein glänzen!
Es hätte sicher ewig gebraucht um zu überprüfen dass nichts geklaut wurde - so beschränkte ich mich auf das prüfen der wichtigen (nicht teureren) Gegenstände.  Auf den ersten Blick fehlte nichts.

Später locken dann auch nochmals Beach & Pool zur Abkühlung. Aber wie gesagt, das Meer ist hier nicht so einladend...








Dienstag, 27. November 2012

Tag 18, Benin


Die Luftfeuchtigkeit ist hier ziemlich hoch, im Landesinneren gibt es morgens Nebel - und erst gegen Mittag schafft es die Sonne hindurch zu kommen. Es ist wunderschön - durch diese Nebelverhangenen Hügel zu fahren - und zu erleben wie die Sonne nach und nach durchkommt.
Es war eine schwüle Nacht gewesen - ab jetzt brauchen wir wohl unseren Ventilator - weil es sonst einfach zu heiss ist. Die hohe Luftfeuchtigkeit gibt einem dann noch denn Rest.
In Benin sieht man langsam auch wieder Restarants, Bars und Discos - die einladend aussehen, aber mit unserem Reiseverhalten, mit Abends fein kochen und Wildcampieren, bietet sich deren Besuch nicht an.

Heute erreichten wir die Hauptstadt Cotonou und damit auch wieder das Meer. Wir suchten uns ein gutes 4 Sterne Hotel am Strand - um mal wieder alle Annehmlichkeiten zu haben. Wäsche Service ist mal wieder
schön und das Auto braucht eine Komplett-Reinigung.

Egal was man anfasst - man ist sofort eingestaubt... Sogar hinter der Tankklappe erwartet einen eine dicke Schicht Dreck... Nach und nach wandert der Staub auch in den Innenraum. Und der Ersatzreifen muss
repariert werden - oder gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Die Fahrt hierher war wirklich anspruchsvoll - weil ganze Passagen nur aus tiefen Schlaglöchern bestanden.
Leider ist das Internet hier zu langsam für ein grösseres Update des Blogs - ich hoffe es klappt jetzt für heute via Email.

Nachdem wir in Mali Bamoko auf Journalisten getroffen waren, die vom Strand in Benin schwärmten - fühlen wir uns schon fast verpflichtet hier diese Bild gerade zu ziehen!

Das Hotelpersonal sagte schlichtwegs, dass das Baden im Meer verboten sei, aufgrund der starken Strömung - was uns natürlich nicht davon abhalten würde dies auf Wahrheitsgehalt zu testen. Also warfen wir uns in unser Strandoutfit, Gitte hatte sich noch einen heissen Fetzen gekauft - und liefen in Richtung Meer.
Nach Mauretanien und dem nordwestlichen Mali hatten wir gedacht dass das Müllproblem gelöst sei - aber dieser Spaziergang belehrte uns - dass auch in Benin - sorglos mit dem Thema umgegangen wird. Nach dem durchqueren des vermüllten Zugangs zum Strand - stiessen wir auf den eigentlichen Beach - der eigentlich ganz ok war - wenn auch ungepflegt. Das Meerwasser war leider auch mit Müllanteilen bereichert - so dass wir den Punkt "starke Strömung" nicht auch noch überprüften...
So endeten auch wir am Pool - was sonst nicht so unsere Art ist.

Trotzdem- Benin hat einen gewissen Flair der durchaus touristisches potential hätte.






Montag, 26. November 2012

Tag 17, Burkina Faso - Benin


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Heute in Benin eingereist, sehr freundliche Menschen hier. Beginnender Dschungel, reichlich Bewuchs und hohe Luftfeuchte. Morgen wieder entlang der Küste, freu 
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Tag 17 Montag 26 November, Burkina Faso – Benin (Bushcamp – Bushcamp)  ca 400km

Heute Morgen wurden wir schon von einigen Wespen freudig erwartet, die das Auto umschwirrten. Daher haben wir nur schnell Tee gekocht, und haben uns dann verdünnisiert.
Sehr vorsichtig fuhren wir nun aus dem Nationalpark heraus – denn wir haben nun ja keinen Ersatzreifen mehr.

Ursprünglich wollten wir ja durch den Nationalpark nach Benin einreisen – aber ohne Reserverad war uns der anspruchsvolle Track dann doch zu heiss.

Ich wollte am Wegrand einen der Reifenspezialisten anhauen, ob er uns den Reifen zusammenflickt – aber Gitte meinte, dass wir dies auch in der Hauptstadt machen können. Ich befürchte dass sie uns da höchstens einen Neureifen andrehen werden – den sie in der Dimension nicht haben – aber vielleicht setzte ich mich da morgen tagsüber ja noch durch. Es kostet zwar Zeit und wird nie wieder ein Reifen für die deutsche Autobahn – aber als Notnagel in der Pampa ist er allemal gut.
Ansonsten bliebe wohl nur, Mama zu aktivieren um uns einen neuen Reifen zuzuschicken, DHL Express, Airmail oder was auch immer.

Nach 2.5 Stunden, in denen ich dann doch immer wieder gespusht habe (und es 2-3 mal ordentlich gescheppert hat) erreichten wir wieder die Teerstrasse.

Wir haben auch auf dem Rückweg keine Tiere gesehen, auf die wir aus waren – wenn auch sehr schöne bunte Vögel - wenn auch da - in Mali mehr losgewesen war.

Danach fuhren zur Grenze ca 40km und brachten die Formalitäten hinter uns. Es ist sehr verwirrend, das man meist dreimal zu Zoll Gendarmerie und nochmals Gendarmerie muss – um an alle Stempel zu kommen, auf der Benin Seite dasselbe Spiel nochmals.
Zum ersten Mal fragten Sie nach dem Carnet du passage. Vorher wollte niemand etwas davon wissen. Ich denke, dass es auch ein Passavant gegeben hätte – aber für Benin habe ich auch gern das Carnet genommen, es soll ja eines der sichersten Länder auf unserer Route sein.

Benin ist landschaftlich wieder ganz anders, hier beginnt die Fauna langsam in den Dschungel hinüberzugehen, alles ist dicht bewachsen. Und es gibt nur da Wege wo auch Leute sind, dh dass wild Campen wird schwierig.
Die Leute waren sehr nett und wir durchstöberten auch mal wieder einen lokalen Markt nach essbaren Sachen.

Gegen Abend, nach einem Tankstopp, spähten wir lange nach einem Bushcamp – oder auch nur einem abzweigenden Feldweg – aber es war wirklich schwierig.
Wir dachten schon darüber nach, bei einer der Kirchen oder der Polizei zu fragen, als wir eine Kiesgrube entdeckten, in der wir uns niederlassen konnten. Es gab leckeres Steak und Nudeln all'arrabbiata.








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Sonntag, 25. November 2012

Tag 16, Reifenwechsel :-/


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Was für ein Tag... Keine Tiere in Arly und Reifenpanne im nirgendwo. Aber nun alles flott um morgen neu zu starten. Ruhiges Wildcamp im Park, Vollmondnacht. N8 
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Tag 16 Sonntag 25 November, Bushcamp – Bushcamp  nahe Benin (200)

Heute früh standen wir schon um 6 Uhr auf und fuhren ohne Frühstück  los. In Fada N`gourma kauften wir uns noch Brot, tankten nochmals und holten uns nochmals 100`000 CFA für die weitere Reise aus einem Automaten.
Wir freuten uns schon riesig darauf Tiere zu sehen und hatten dafür schon 1-2 Tage eingeplant. Schon von der Strasse aus sahen wir 2 Affen vorbeihüpfen und fuhren auf einem halb zugewachsenen Dirttrack in den Nationalpark ein. Dies war nicht ein offizieller Eingang - genau deswegen erwarteten wir etwas zu sehen.
Nach einer Stunde ohne mehr zu sichten wie einige Stabheuschrecken, eine XXL Spinne und verschiedene Vögel brachen wir die Übung ab und fuhren wieder die grosse Strasse am Nationalpark entlang.

Eine grössere Strasse sollte mitten durch führen – und im Nationalpark sollte es laut Reiseführer auch möglich sein, nach Benin einzureisen.

Wir fuhren in einen erbärmlichen Dirttrack durch den Nationalpark – wohlgemerkt ich liebe Offroad – aber das war einfach nur eine hohe Materialbeanspruchung ohne grossen technischen Anspruch – und hielten immer Ausschau nach den Tieren.
Löwen, Büffel, Antilopen, Hyänen, Affen und Elefanten soll es hier haben. Wir sahen nichts von alledem, obwohl wir uns wirklich Zeit gelassen haben, um nichts zu verpassen.
Das wir mitten im NP auf kleine Dörfer stiessen - mit ihren Ziehen und Hühnern - man ab und an einen Fahrradfahrer sah - liess uns auch zweifeln dass es diese Tiere hier wirklich geben soll.
Wir verfolgten wieder einen noch schlechteren Dirttrack in der Richtung Grenze – der immer schwieriger zu verfolgen war – und auf dem wir schon 2 mal auf ein totes Wegende gestossen waren.

Beim Versuch doch noch weiter zu kommen, auf einem Hauch von einer Spur – mittem  holten wir uns einen Plattfuss. Leider nichts, wo unser Reifen-Reperaturkit hätte helfen können, der Mantel war seitlich eingerissen.

Keine gute Idee durch zugewachsene Pfade zu pflügen, mit vielen Ästen und Wurzeln...

Wir fuhren noch 30-40m um auf ein Wegstück zu kommen, auf dem wir seitlich etwas Platz hatten. Wo waren der Wagenheber und das Werkzeug nochmal? Mithilfe des Handbuchs hatten wir alles Notwendige gefunden – und machten uns an die Arbeit. Leider war es ein sandiger weicher Untergrund und der Wagenheber versank ohne den Wagen anzuheben. Ein Brett hatten wir nicht dabei und wir überlegten schon, die Maxtrax als Unterlage zu nehmen.
Aber wir hatten ja auch noch das Hubkissen, welches bis 3.2to zugelassen war – für eine Frontseite sollte dies reichen.
Am Kompressor war leider der Füllstutzen defekt – und es kostete wertvolle Zeit bis wir überhaupt in der Lage waren, das Hubkissen zufüllen. Der ViAir Luftkompressor war leider nur teuer – taugt aber nicht besonders viel – aber das kommt davon wenn man die Ausrüstung vorher nicht richtig testet.
Nach einer Weile und zweimaligen Luftablassen und verlagern des Hubkissens waren wir dann soweit – und ganz langsam kam der Reifen in die Luft.
Wir setzten noch mit dem Wagenheber zur Unterstützung nach und gewannen nochmals einige cm an Höhe  - leider noch nicht genug um den neuen Reifen montieren zu können. Ein Hi-lift wäre nun ganz gut gewesen, zusammen mit einem grossen Brett.
Uns blieb nur das Graben eines Loches – um die niedrige Hubhöhe auszugleichen. Nach 2 Stunden Plakerei war das Ersatzrad montiert, und das defekte Rad hinten am Auto befestigt – und zumindest ich – total eingesaut – obwohl ich in den Unterhosen gewerkelt habe.
Zum ersten Mal nutzten wir auch die Dusche ausgiebig – herrlich!
Da es bereits am eindunkeln war, packten wir auch gleich den Kocher aus und bruzzelten uns ein Steak und kochten dazu etwas Reis. Dazu gab es Sweetchilie Sosse aus der Migros – yummiii!
Nun sitzen wir noch draussen, nuckeln noch eine der neu gekauften Flasche Wein leer und geniessen den Erfolg das wir morgen früh wieder aufbrechen können!
Inzwischen bei angenehmen 25 Grad. Wir haben allerdings die Hoffnung aufgegeben  hier im Nationalpark noch Tiere zu sehen.

Schliesslich Campieren wir hier in „der heissen Zone“ – und sehen noch immer nichts. Und hier hat es auch so einige kleine Hüttendörfer – wo man sich wirklich fragt, wie den hier Löwen und Menschen koexistieren können sollen...









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Samstag, 24. November 2012

Tag 15, Burkina Faso

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Heute über Ouagadougou bis kurz vor den Arly Nationalpark, hoffen auf die ersten Leos und Elefanten usw. Lecker Abendessen u. bald Bettchen um früh aufzustehen 
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Tag 15 Samstag 24 November, Bushcamp – Bushcamp  ca 550km

Heute haben wir Burkina Faso zum grössten Teil durchquert. Landschaftlich war die Umgebung nun ähnlicher zu Mali und nicht mehr ganz so abwechslungsreich.
Die schönen bunten Vögel, die wir in Mali so geschätzt haben, sehen wir hier nicht mehr so  - aber hier waren wir jetzt ja auch mehr Onroad. Wir wollen ein Polster für den Nationalpark herausfahren und liebäugeln auch damit, in Benin ein paar Tage Strandurlaub einzubauen.
Trotzdem haben wir Ouagadougou einen intensiveren Besuch abgestattet, der Tiefkühler hatte wieder viel Platz, den es zu füllen galt.
Wir fütterten Susi (Garin Navigation mit Tracks4Africa) mit dem Suchbergriff Market, und liessen uns direkt in die Innenstadt loten und suchte uns einen Parkplatz. Nachdem ein Aufpasser organisiert war, schlenderten wir umringt von einer Menschentraube über den Markt. Und wie Kletten begleiteten uns auch zwei Jungs seit dem Parkplatz, die wir zumindest mit meinen Französischkenntnissen nicht loswurden.
Leider waren die Frauen auf dem Markt viel zu aufdringlich, um da in Ruhe darüber zu schlendern, und auch die Preise waren recht gesalzen. Sobald man sich für etwas interessierte, wurde dies laut gerufen - und auch die Damen der Nachbarstände kamen damit angelaufen - und man konnte den Preis verhandeln. Für den Käufer gar nicht so schlecht - Konkurrenz senkt ja bekanntlich die Preise.
Trotzdem ersteigerten wir nach zähem Verhandeln zwei grosse Blumenkohl köpfe.
Danach ging es zur Marina, gleichwertig einem europäischen Kaufhaus. Es gab alles was es bei uns auch gibt. U.a. ein Nutella Glas klein für 10 Franken umgerechnet. Es gab wirklich alles, aber auch zu heftigen Preisen.
Wir kauften Wein, Amarula, eine Flasche Whisky und jede Menge Fleisch für den Tiefkühler.
Als wir vollbepackt den Laden verliessen, waren wir direkt froh dass wir Hilfe hatten beim Schleppen – wobei einem das Klischee schon auch einen faden Beigeschmack hatte.
Die Weißen spazieren zum Auto und die schwarzen tragen den Einkauf.
Anyway, sie waren froh um das Trinkgeld, und wir fuhren erstmal aus der Stadt heraus, bevor wir die Einkäufe an ihrem Bestimmungsort im Auto verstauten, und uns eine Verschaufspause gönnten.
Dann fuhren wir noch weiter aus dem Vorstadtgebiet heraus, und suchten uns wieder ein Bushcamp.
Wir fanden die Abfahrt eines Singletracks auf ein landwirtschaftliches Anbaugebiet - leider in guter Hördistanz zur Strasse.
Wir fuhren von Acker zu Acker - die einzelnen Anbaugebiete waren durch Buschwerk getrennt - fanden aber nicht die optimale Deckung was Strassenlärm und Sichtschutz anging.
Während dem Essen stellten wir Geräusche fest, irgend etwas pirschte sich langsam an. Es war Dunkel geworden, und als ein Astknacken auf etwas "grosses" schliessen lies - räumten wir alles erstmal wieder an seinen Platz - es gibt zuviele Berichte wo die Reisenden ihre Ausrüstungsgegenstände den räuberischen Affen wieder abzujagen versuchten.
Doch wohl fühlten wir uns nicht mehr - und wir brachen trotz Dunkelheit - auf und hofften einen leiseren Schlafplatz zu ergattern- die LKWs wurden durch die Schlaglöcher eine erhebliche Lärmquelle.

So fanden wir kurze Zeit später auch bei Nacht nochmals einen guten Platz für ein Bushcamp









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Freitag, 23. November 2012

Tag 14, Burkina Faso


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Haben Mali hinter uns gelassen und Burkina Faso erreicht, diverse Male Papiere zeigen und Busse wg vorbei fahren an Gendarmerie abgewendet. Nun Buschcamp :-) 
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Tag 14 Freitag 23 November, Sleeping Camel -Bushcamp ca 500km

Normalerweise sind wir um 07:00 Uhr bereits herrlich ausgeschlafen, weil wir ja früh ins Bett gehen. Heute war das anders, war es doch bis spät in die Nacht eine gemütliche Runde die beisammen gesessen hat. Die meisten Anwesenden waren Journalisten, Mitarbeiter von NGO`s oder der Unesco.
Wir waren zwar sehr mit Fotos und dem Blog beschäftigt, haben uns aber trotzdem auch etwas integriert.
Overlander gab es da keine. Und die Anwesenden hielten auch die Situation in Bamako selber für politisch unstabil – und sahen sich nach Optionen um, um ausreisen zu können.
Wir waren nicht unfroh, dass unsere Reiseplanung keinen längeren Aufenthalt vorsah.
Das Sleeping Camel liess uns campen und selber kochen (wir hatten Fleisch aufgetaut, welches weg musste) – und die Crew war super nett.
Bis wir Wasser getankt hatten und reisebereit waren, war es schon 10 Uhr.
Wir erfreuten wieder eine Tankstelle mit dem Zusatzfilter – und fuhren zur Grenze. In Sikasso suchten wir noch die Gendarmerie auf, um unsere Ausreise zu stempeln, aber das war nicht nötig. Wir fuhren zur Grenze und waren nach einem Eintrag im dicken Buch schnell ausgereist.
Auf der Seite von Burkina Faso waren die Zoll-Beamten freundlich, scheuchten erst einmal eigene Mitarbeiter weg, damit wir einen Sitzplatz hatten  und halfen uns mit den Formalitäten. Danach ging es zur Gendarmerie, die erstmalig den Firmenwagen anzweifelten – aber die Apostille hat uns gerettet – ansonsten hätten wir ca 1 Stunde auf den Chef warten müssen....

Dann ging es weiter und nach 500m kam wieder ein Police-Stop. Da wir inzwischen meist einfach durchfahren und uns nicht darum kümmern – war dies hier keine gute Idee. Uns wurde hinterher gepfiffen und es gab einen Anschiss. Wieder wurden wir in das dicke Buch eingetragen, nun bereits das Dritte mal – irgendwie völlig sinnfrei. Und uns sollte eine 11 Franken Busse aufgebrummt werden,  für das überfahren des Halteschildes. Aber Gitte konnte das Ganze noch abwenden. Blaue Augen helfen hier gut!
Danach fuhren wir noch einige Kilometer in Burkina Faso, als wir uns wieder einmal viel zu spät nach einem Bushcamp umsahen.
Hier an der Grenze stehen die Dörfer dicht beisammen und es war nicht ganz so leicht wie bisher. Aber nun stehen wir – zwar recht nah an der Strasse – aber trotzdem abgelegen von den nächsten Dörfern.
Es gab Kartoffelbrei mit einem dicken saftigen Steak – das Leben ist sooo schön!! 






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Donnerstag, 22. November 2012

Tag 13


Mali - the Sleeping Camel

Durch die Entführung am Vortag waren wir vielleicht nicht ganz so entspannt wie sonst immer - und beschlossen zügig in Richtung Bamako zu fahren.

Die Strecke war ziemlich unterirdisch - 200m Asphalt dann wieder Schlaglöcher - dann wieder Wellblech, welches wir teilweise mit Autobahngeschwindigkeit (150 km/h) fahren konnten, dann wieder 200m Asphalt - sehr abwechselnd.

Generell kommt das AHC Fahrwerk mit schwachem bis mittleren Wellblech sehr gut klar, auch wenn wir mal langsamer unterwegs sind. Bei starkem Wellblech hilft auch uns nur eines: Geschwindigkeit.

Aber die Landschaft entschädigt einen für alles! Mali ist wunderschön. Bei unseren kurzen Zwischenstops entdecken wir immer wieder schöne bunte Vögel - für Ornitologen gibt es hier viel Futter.

An einem Peage / Roadblock vielen meine Antworten nicht zufriedenstellend aus - und die Polizeibeamten dachten wohl - hier gibt es was zu holen... Wir mussten das Auto abstellen, und mit unseren Papieren in ein kleines Häuschen gehen - wo wir erstmalig bis ins Detail geprüft wurden. Nach langen 15min - kamen die Beamten zur einsicht, dass bei uns nichts zu holen ist, und wir konnten weiterfahren.
Hier wurde nicht nach Geld gefragt! Es wurde einfach erwartet das man etwas gibt, nehmen wir an - aber wir wussten dass wir alles notwendige dabei hatten, Versicherung, Passavant (von Polizei & Gendarmerie abgestempelt) - Visa - und wären nicht eine sekunde auf die Idee gekommen - hier Geld in die Hand zu nehmen.

Dann erreichten wir den Vorstadt-Bereich von Bamako - die bisher grösste Stadt auf unserer Reise - zumindestens in Afrika.

Hinsichtlich von Verkehr, Strassen und Geschäften ist es hier durchaus zivilisiert und entspannt - kein grosses gehupe - nur das drängeln lieben sie hier - was mir aber auch in die Wiege gelegt wurde...

Wir fütterten Susi (unser Navi) mit dem Ziel  "the sleeping Kamel" - eine "der" Location der Overland Fraktion auf unserer Route.
Mitten in der Stadt, aber auf der ruhigeren Flussseite liegt das Botschaftsviertel - und direkt neben der deutschen Botschaft ist das "Sleeping Camel" angesiedelt, geschützt von hohen Mauern. Die Guards winkten uns zu - und öffneten die Tore - und schon standen wir auf einem geräumigen Innenhof.
Das Sleeping Camel ist ein Restaurant und Hotel - auf dessen Innnenhof man auch Campieren darf, gegen entgelt. Früher wurden hier die Overlander gestapelt - heute waren wir die einzigen.

Wir verhandelten kurz das wichtigste - unseren Stellplatz - stellten unser Camp auf und wuschen erstmal wieder die Wäsche, da der laundry service heute nicht mehr möglich gewesen wären.

Dann setzten wir uns ins Restaurant - in eine gemütliche Sofaecke - für das erste Bier in Afrika - Castell Bier.

Schnell fand sich eine gemütliche Runde - wie sich herausstellte waren fast alle anwesenden Jornalisten, neben einigen Mitarbeitern von NGO`s und Unesco. Overlander haben sie hier schon länger keine mehr gesehen - und die anwesenden schätzten die Lage in Bamako auch als sehr unstalbil ein. Regelmässig gäbe es Demonstrationen - und die Lage zwischen Militär und Regierung sei auch sehr "unstet".

So erfuhren wir auch, dass die Overlander die am 25.11 in Timbuktu aus einem Restaurant gekidnappt wurden, vorher im Sleeping Camel ein paar Tage campiert hatten. Bei dem Überfall wurde ein Deutscher erschossen, als er seine Medikamente aus seinem Zimmer holen wollte. (Hier findet der interessiete Leser noch mehr Informationen: Link) Dessen Frau gelang es sich zu verstecken - und konnte sich danach auch ins Sleeping Camel absetzen. Wirklich ein tragischer Vorfall!

Wieso waren diese Leute soweit in den Norden von Mali gefahren, obwohl das Gebiet schon da (wir waren ja schon in der Planungsphase) als gefährlich galt? Wir können nur vermuten - das dieses Land einen zu sicheren und friedlichen Eindruck machte - und diese Reisenden dachten - wieso sollte es da oben anders sein?

Leider warnen unser EDA, das Auswärtige Amt und andere Institutionen relativ schnell - und den untouristisch Reisenden fällt es schwer - einzuschätzen was nun gefährlich ist und was nicht. Für fast alle Länder auf unserer Trans-Africa gilt ja schliesslich eine Reisewarnung - und wenn ihr das hier im Blog nachlesen könnt - haben wir dies auch überlebt.
Anyway - wir können hier nicht mit Steinen werfen, sitzen wir doch selber im Glashaus ähhh Sleeping Camel - und sind aus der Sicht der pauschalreisenden Fraktion - selber auch ein viel zu grosses Risiko eingegangen...Und ja - wir wollten ursprünglich Keyes meiden und sind dann doch da durchgefahren...

Leider ist das "schnelle" Internet hier auch nicht so schnell, so dass wir im grösseren Massstab Bilder hochladen können.

Wir hoffen morgen noch unsere Vorräte aufstocken zu können, bevor wir in Richtung Burkina Faso aufbrechen.







Mittwoch, 21. November 2012

Tag 12


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Heute wieder feste Strasse erreicht. Formalitäten nun erledigt und Fähre sowie Eisenbahnbrücke genutzt. Sehr freundliche Leute überall, satte grüne Umgebung
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Tag 12  Bushcamp  (Grenze) – Bushcamp ca 150km

Wir starteten ohne Frühstück -  noch zu viele Mücken. Nachdem die Sonne aufging, ging es immer einige Zeit, bis sich die Mücken zurückzogen. Erst gegen halb 9 gab es dann eine Katzenwäsche und ein Frühstück im stehen – um dann gleich weiter durch das Gelände zu fahren. Immer wieder schöne Dörfer und Gegenden. Auch hier verfransten wir uns einige Male, aber nachdem wir uns darauf verständigt hatten, immer dem grösseren Track zu folgen und unsere Wunschrichtung zu vernachlässigen, erreichten wir am späteren Vormittag Asphalt und kurze Zeit später auch Kayes - eine grosse Stadt im Westen von Mali.
In Mali muss man aufpassen, diese Speedbumps in den Dörfern können die Achsen killen – sind teilweise schlecht sichtbar und beginnen auch öfters mal um einiges vor dem Dorf.
In Kayes suchten wir erstmals einen Geldautomaten, danach nervten wir die Tankjungs mit unserem Vorfilter. 120Liter passten hinein, Kostenpunkt ca 1.20 pro Liter.
Während des Tankens kam ein Mann zu uns und versuchte mir etwas auf französisch zu erklären. Als er sah dass es nicht klappt, probierte er es mit schlechtem Englisch. In Djema wären gestern 2 Franzosen gekidnapped worden und ich solle dringend die Botschaft anrufen, für die Abklärung der Sicherheitslage.
(Wir haben es via Internet später auch nachlesen können: Link)
Ich bedankte mich herzlich – nun nickten auch die jungs von der Tanke – kiddnapping, french, eine Stadt weiter.. Leider lag der Vorfall auf unserer im Hinterkopf angedachten Route – denn da hätten wir die verlorenen Stunden wieder herausholen können...
Dann ging es zum Zoll und der Polizei, um auch Stempel in die Pässe zu bekommen und unser Importpapier abzustempeln. Laut Reiseführer war der Zoll direkt beim Bahnhof. Wieder einmal glänzten meine nicht vorhandenen Französisch-Kenntnisse, aber immerhin schwang sich ein Mann auf das Motorrad und fuhr uns erst vor zum Zoll (den wir nicht benötigten) und danach zur Polizei. Hier mussten wir eine Fiche ausfüllen, und dann begleitete uns der Mann wieder nach draussen und fragte ob wir erst Essen oder direkt losfahren wollen Wir meinten erst etwas Essen und er brachte uns zu einem Restaurant (mit Wifi) - direkt neben der Brücke wo die Strecke Kayes - Djema - Bamako losging, zu der uns alle geraten hatten. Unser französisch reichte nicht für das abklären der Sicherheitslage.
Während des Essens kontaktierten wir die schweizerische Botschaft in Bamako, da hiess es wir sollen erst einmal bleiben wo wir sind.
Wir entschieden uns für die ursprünglich geplante Route – möglichst südlich von Mali. Dem interessierten Leser wird ja aufgefallen sein, dass wir Senegal ausgelassen und unsere Route so massgeblich geändert hatten.
Wir fuhren ca 150km bis zu einem Fluss, den uns Tracks4afrika schon gemeldet hatte (Fähre) – und warteten da ca 45min bis diese auftauchte. Für 4000 CFA (ca. 7 CHF)  konnten wir mitfahren, da wir nur einen 5000er Schein oder grösser hatten, gab es einen „Kampf“ um die 1000 Wechselgeld – aber schliesslich hatte ich Erfolg. Das war bestimmt sowieso schon der Tarif touristic...

Nun war es dunkel und wir folgten einer Strasse bis das Navi meinte, rechts abbiegen. Und wir standen vor einer Eisenbahnbrücke – mit einem roten Einbahnstrassenschild. Ich zögerte kurz, da uns noch jemand entgegen kam. Schon kam jemand mit einer Taschenlampe, ob wir da rüber fahren wollen würden. Wir natürlich: wenn das möglich ist: gerne.
Er meinte ja, und wies uns noch an, wie wir fahren sollen, einseitig auf den schienen. Ich glaube zwar, dass ich die Schienen auch mittig untergebracht hätte – aber egal – schon fuhren wir über die Brücke und weiter in die Nacht hinein. Ja, schon wieder Nacht, jede Menge Mücken – und wir noch ohne Camp. Die Suche war schwierig, und das Ergebniss dann natürlich auch nahe der Strasse...

Ihr fragt euch nun sicher: wieso fahren diese Hohlköpfe schon wieder in die Nacht? Nachdem wir den Fluss und die Fähre erreicht hatten - gab es aus Sicherheitsgründen kein zurück mehr - da auch dem letzten local bekannt gewesen wäre, dass wir da irgendwo nächtigen werden.
Und uns war es lieb, den Fluss noch hinter uns zu wissen - als zusätzlichen Schutz....







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Dienstag, 20. November 2012

Tag 11, Mali

___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Mali erreicht und wildes suchen der Route. Kaum was geschafft, hoffen morgen auf mehr Erfolg. Nun Wildcamp mit Mückenplage. Geniales Offroaden heute! Gute N8
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Bushcamp (Kiffa) – Bushcamp 150km

Was für ein aufwachen – idyllisch am Fluss – einfach nur schön!

Eine Kuhherde auf der anderen Flussseite kam zum Trinken, dann kamen auch auf unserer Seite Ziegen und Kühe – ohne das wir Leute entdeckten. Wir kochten unseren Tee und genossen das Frühstück am Fluss.
Danach kam wieder offroad vom feinsten – öfters auch mal wirklich quer Beet – manchmal eine Spur, manchmal wieder tiefe Sandspuren denen wir folgten.
Brummie, so tauften wir unseren treuen Wegbegleiter – hält sich hervorragend, obwohl er so durch die Pampa geprügelt wird. Der V8 hat uns vor grösserem Sandbuddeln bisher bewahrt – immer noch das nötige Quentchen Power in petto.
Die Landschaft war weiterhin abwechslungsreich und einfach traumhaft. Wir fuhren mitten durch kleine Dörfer – überall strahlende Gesichter und freundliches Winken. Fotos machten wir von den Personen selten, aber ab und an von Gebäuden und den Dörfern selber.

Wir fuhren querfeldein und folgten kleinen Singletracks und verfuhren uns mehrfach jämmerlich und mussten längere Passagen zurückfahren. Irgendwann wechselten wir auf die Satellitenansicht Bing Hybrid  - und navigierten danach – was noch am meisten Erfolgsaussichten hatte.
Schliesslich erreichten wir die Grenze und konnten da in einem Dorf die Formaltäten erledigen und aus Mauretanien ausreisen. Wir bekamen einen Motorradfahrer der uns zum malischen Zoll bringen sollte – zur Verfügung gestellt.
Nach einer kurzen aber haarigen Offroadpassage (war wohl eher für Motorräder gedacht, wollte der Fahrer jedoch Geld fürs Benzin – was wir nicht mehr hatten. Also ging’s alleine weiter.
Es wurde richtig übel, weil es keinen Track gab – und alle Karten unbrauchbar für die Details waren, die wir gebraucht hätten. Aber nach vielen verschenkten Stunden – erreichten wir ein Dorf wo wir mal wieder planlos das I-pad konsultierten, als einer der  Bewohner auf uns zu kam und uns sagte dass wir nun zuerst die Formalitäten klären müssen. Wir waren heilfroh, dass er uns darauf aufmerksam machte, die kleine Hütte hätten wir niemals erkannt.
Er telefonierte und versuchte sich mit uns zu verständigen. Uns wurden 2 Stühle draussen hingestellt - und es vergingen ca 15min, bevor ein Zöllner in Zivil mit einem kleinen Motorrad angefahren kam.
Er fragte nach den Fahrzeugpapieren und stellte ein Passavant aus – vom Carnet wollte er nichts wissen. Die Bezahlung sollte in CFA erfolgen – nur hatten wir noch immer kein Geld ausser unseren Dollars. Die will hier niemand haben – Euros hingegen sind akzeptiert.
Die Kosten für das Importpapier sollten 5000 CFA betragen, ca 8 Euro. Da er unsere Münzen zurückwies – bekam er nur 5 Euro – unser letzter Euro Schein - war aber damit zufrieden.  Wir hoffen, dass er dafür keinen Ärger bekommen wird.
Der Zöllner fuhr auf seinem Mofa davon, während der Mann der uns angesprochen hatte – einen Blick auf das Auto werfen wollte.
Seine Durchsicht beschränkte sich auf das Öffnen jeder Türe des Fahrzeuges – also auch hier wieder oberflächlich.
Danach konnten wir in die hereinbrechende Dämmerung aufbrechen – aber schon nach 500m kam eine Vollbremsung – wegen dem Aufschrei von Susi – ein riesiger schwarzer Käfer war im Auto. Nachdem dieser entfernt war und wir wieder fuhren, entdeckten wir unzählige Mücken – im Auto. Es folgte ein wahre Schlacht – und das schöne Interieur litt sichtlich. Aber – wie ich auch bei jedem Ast sagte, den wir notgedrungen streiften – wir sind hier nicht an einem Schönheitswettbewerb....
Inzwischen war es stockdunkel und es war schwierig dem Track zu folgen. Vor einem Dorf verloren wir die Spur und drehten um, zur Suche eines etwas abgelegenen Buschcamps - ohne aber den Track aus den Augen zu verlieren.
Durch das Fahrtlicht angezogen, entdeckten wir wieder einige Mücken im Auto – aber irgendwann waren auch diese tot – und wir hatten einen Stellplatz knapp neben dem Track.
Diesmal direkt ins Bett – ohne Schnickschnack – wegen der Mücken und der Einsicht, immer bei Tag das Camp aufzuschlagen.
Selten haben wir soviel geschlafen wie hier. Früh ins Bettchen, und immer erst um 7:00 Uhr auf, pünktlich zum Sonnenaufgang. Immer gegen 5 Uhr haben wir beide eine Phase in der wir aufwachen und uns eine Weile wälzen, bis wir wieder einschlafen. Um 5 Uhr fuhr ein Auto vorbei – diesmal erwachten wir davon und horchten in den Morgen – ob wir wohl entdeckt worden sind? Wir schlummerten dann aber noch einmal friedlich ein.

Heute haben wir nur 150 Kilometer geschafft, davon waren 70km irgendwelchen Irrfahren gewidmet. Aber - dafür haben wir einiges gesehen, was denjenigen entgeht die den Track nicht verloren haben. Anyway: Eigentlich wollten wir das "Risiko reichere Gebiet" ja schnell durchfahren - und nicht zwei Nächte da verbringen.










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