Montag, 3. Dezember 2012

Tag 24, Cameroon


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
7 Uhr - baden im Meer, Frühstück und dann gemütlich Richtung Yaounde. Alles ganz entspannt. Nun Camp mit Familienanschluss, stehen auf deren Wiese. Spannend! 
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Tag 24, Montag 3 Dezember , Beach Camp - Familliencamp, Jaounde , Cameroon ca 360 km

Beim aufwachen realisierten wir, dass wir einen ersten wichtigen Schritt unserer Reise abschliessen konnten - das erreichen vom Strand in Kamerun in der Regenzeit. Insgeheim hatte ich 3 Tage eingeplant, für eine veritable Schlammschlacht.
Was gibt es schöneres als direkt nach dem aufwachen ins Meer zu hüpfen und erst einmal etwas schwimmen zu können? Vom Wasser aus auf den Strand zu sehen - mit dem höchsten Berg vom Kamerun in Hintergrund - dieses satte Grün und der dichte Bewuchs im nebelgeschwängerten Morgen - einfach nur traumhaft.

Beim hochfahren der abenteuerlichen Strandzufahrt begeneten wir einem Mann der uns anhielt. Er war vom lokalen tourismus büro und wollte uns eine Wanderung auf den Berg verkaufen.
Als er hörte dass wir nach Congo fahren wollten lachte er laut - viel zu gefährlich - alles kriminelle. Lustigerweise schätzte seit Mauretanien jeder Bürger das Nachbarland so ein, diese lacher kannten wir also schon.

Aber wandern wollten wir nicht - wir wollten wieder in die abgelegenen Gebiete Kameruns, wo wir hofften dass wir mitten im Urwald legal in den Kongo einreisen können - und nicht auf den "bekannten" pfaden anderer Transafrika-Reisenden - durch Gabon. Natürlich hoffte ich auch auf ein schönes Offroad Abenteuer in einem recht unbekannten Gebiet...



So fuhren wir entspannt durch den grünen Dschungel in Richtung Yaounde. Kamerun haben wir bereits in unser Herz geschlossen - es ist einfach wunderschön, und die Menschen sind sehr entspannt. Zwar wird man hier ab und an angebettelt und man wird nicht mehr so warm und fröhlich begrüsst wie in den bisher bereisten Ländern - aber - wir fühlen uns wohl hier.

In Richtung Hauptstadt befuhren wir natürlich einer der Hauptverbindungstrassen, die N3 - was natürlich einige Polizei Checkpunkte mit sich brachte - die sich nicht einfach überfahren liessen wie die Checkpoints auf den Nebenstrecken.

Eine Kontrolle ging ziemlich ans Eingemachte, Carnet, Versicherung, Warndreieck, Feuerlöscher, Warnwesten wurden geprüft - und gleich anschliessend nach einem Geschenk gefragt. Die anderen Kontrollen konnten wir passieren indem wir uns doof stellten und uns immer ratlos ansahen und die Schultern zuckten.
 Im nördlichen Teil Kameruns sprechen die Menschen English - im südlichen Teil französich, daher fiel uns da doof stellen nicht besonders schwer.

Wir kauften uns noch eine Ananas am Wegrand und hielten schon früh nach einem Bushcamp ausschau. Die Gegend war einfach zu bevölkert und es blieb uns nichts anderes über als von der Strasse abzubiegen so dass wir dabei auch bemerkt wurden. Laut Satelliten Bildern wurde es die nächsten 50km nur noch dichter besiedelt.

Wir zauberten uns ein herrliches saftiges Steak welches wir noch in Benin, Cotonou erworben hatten (Tiefkühler sei dank) mit Kartoffelbrei - und zum Dessert die unglaublich reife und leckere Ananas.

Wir waren schon beim Abwaschen als zwei Männer hinter dem Fahrzeug hervorkamen und uns recht energisch aufforderten zusammen zu packen. Wir brauchten eine weile mit händen und füssen um herauszufinden was sie wollten und ihnen klar zu machen was wir wollten. Anscheinend war dieser Platz nicht sicher genug, und wir sollten uns hinter ihr Haus stellen.

Zur Erklärung: wir waren von der Strasse aus zu einem verlassen aussehendem Haus abgebogen, wovon eine natürliche „Glatze“ eine grasfreie Fläche abzweigte – an deren Ende wir standen.

Wir packten zusammen und berieten uns ob wir den beiden trauen wollen, oder einen neuen wildcamp Platz suchen wollen. Wir entschieden uns zu bleiben, obwohl die beiden uns nicht gerade mit freundlichkeit überschütteten.

So parkten wir hinter ihrem Haus und wurden ins Haus gebeten. 7 Personen leben in diesem von aussen her sehr unauffälligem Haus, auf zwei Etagen. Wir wurden ins Wohnzimmer geführt, es wurden Kerzen angezündet und wir nahmen auf einem schönen Ledersofa platz.

Es war ein grosses Wohnzimmer mit hohem Innenraum, einer schönen Vitrine mit Geschirr und Gläsern, einem schönen Esstisch, einer schönen Sitzecke und einer Wanduhr - grosszügiger als unser Heim in der Schweiz. Strom gibt es erst ab 19 Uhr wurde uns gesagt, aber sonst haben sie hier alles.
Mehr als hereingebeten passierte hinsichtlich Gastfreundschaft nicht. Kein Tee, Gebäck etc - einfach gegenseitiges neugieriges betrachten. Ich holte drei kühle Bier aus dem Kühlschrank und wir teilten uns das in der Runde.

Natürlich war nur das Wohnzimmer so "europäisch". Fliessend Wasser hab es vor dem Haus und unsere Nachfrage nach einer Toilette verunsicherte unsere Gastgeber - schliesslich wurde auf "draussen" verwiesen. Irgendwie wie die Häuser in der Karibik oder in Kuba - sie werden nie ganz fertig gebaut.

Inzwischen war es dunkel geworden, waren wir froh dass wir unsere klappbare Camping Toilette und Wurfzelt dabei hatten und nicht irgendwo in deren Garten s**** mussten.

So sassen wir im Wohnzimmer bei einem Bier und Kerzenlicht, und eine der Frauen konnte auch ganz gut englisch, da sie aus dem nördlichen Kamerun, aus Bamenda stammt und machte die Dolmetscherin.

Die beiden Männer (Josef und Desire) sind Brüder und leben zusammen in dem Haus, mit ihren Frauen und Kindern. Josef ist Mechaniker und Desire ist Taxi Fahrer, wir nehmen an ein Motorrad-Taxi.
 Wir erfuhren dass wir an einem Nationalpark vorbeigefahren sind, vor ca 5 Kilometern, der aber nirgends eingezeichnet ist - also etwas für morgen.

Anscheinend hatten wir etwas zuviel Spass mit der Frau, denn sie wurde weggeschickt und so schwiegen wir uns alle etwas an, aufgrund der Sprachbarierre. Pünktlich um 19 Uhr klackte es und das Licht ging an. In einem anderen Hausbereich duddelte sogleich auch ein Fernseher los - und die erwachsenen verschwanden - zurück blieben wir mit zwei Kleinkindern
Mit Franzöisch-Kenntnissen hätte der Abend sicherlich viel besser verlaufen können, so gingen wir dann zügig raus an die frische und kühlere Luft und in Richtung Bett. Der Hausherr wollte dass wir uns noch weiter hinter das Haus verkrümeln. Uns wiederum war die gerade Fläche wichtiger zum schlafen - denn wir fühlten uns ja durchaus sicher. Nach einem kurzen hin und her durften wir bleiben wo wir waren.








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