Dienstag, 4. Dezember 2012

Tag 25, Cameroon

___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___

Heute ging es Richtung Grenze Congo, nicht ganz geschafft., die Strassen sind der Wahnsinn. Immer noch Dschungel pur, Wildcamp mittendrin. Echt aufregend hier! 
____

Tag 25 Dienstag 4. Dezember, Junglecamp 350km

Am morgen füllten wir noch unseren Wassertank auf – und machten uns auf, den Nationalpark zu finden. Leider fuhren wir anscheinend daran vorbei – oder es war wirklich nur ein Mini-Zoo.
 Wir fuhren in Richtung Congo – zuerst eine Art überlandstrasse mit vielen Überholungsvorgängen, und der V8 konnte sich ausleben – durch eine unglaublich grüne Dschungel Vegetation.
 Die Strasse und die Orte wurden immer kleiner, und wir Tankten nochmals voll, und kauften etwas Brot ein.
 Es ging über viele Flüsse und Brücken, bis die Strasse aufhörte, und eine üble Wellblechpiste der härtesten Gangart begann. Immer wenn wir schön mit an die 100km/h dahinfuhren (das Wellblech war so übel dass auch mit 100 noch sachen klapperten,  einfach andere) – kamen wieder heftige Ausspülungen oder tiefere Löcher, die einer Vollbremsung bedurften – irgendwann resignierte ich über diesen Materialmord, und fuhr mit 10-15 km/h. Aber die Passage war nach ca 40km wieder vorbei, und nun wechselten sich mittleres Wellblech mit Schlammpassagen – und lehmtrack ab. Es braucht viel konzentration hier zu fahren ohne das Fahrzeug zu ruinieren – ausser man schleicht extremst.
 Gewürzt wurde dieser einspurige Track mit Lastwagen die ganze Baumstämme aus dem Regenwald holten – und unbeirrt auf einem zufuhren, mit hohem Tempo.
 So schnell dass nur noch der entgegenkommende Bremsen und ausweichen kann.
 Generell sieht man hier viele Unfälle am Strassenrand, eigentlich schon seit Mauretanien. Gemessen am geringen Verkehrsaufkommen sind viel zu viele Unfälle zu sehen, meistens zwischen den grossen LKWs deren Stahlskelette immer wieder am rand des Tracks zu sehen sind.
Cameroon hat hier ein ganz anderes Gesicht. Zwar ist es noch immer Urwald - aber die Leute sind viel viel kleiner - öfters kleiner als Gitte - anscheinend Stämme die sich genetisch nicht so vermischt haben, wie diejenige der Küstennahen gebieten. Auch sieht man hier keinen ohne Machete. Egal ob Mann oder Frau - in der rechten hand ist immer eine Machete - wenn sie auf dem Track unterwegs sind. Damit betreiben sie rudimentäre Landwirtschaft, im Urwald neben den Tracks. Hier wird man auch nicht mehr so angebettelt - mehr aus der Ferne beobachtet.
Nach einer schön Passage sind in der ferne schon 2-3 Hütten zu erkenne, wie immer bremsen wir auf Schrittgeschwindigkeit herunter und nähern uns gemütlich einem kleinen Dorf. Wir können nun ca 10-14 Hütten erkennen und eine inoffiziell aussehende Schranke die jedoch nicht geschlossen war.
Als uns die Bewohner entdeckten erfolgte ein Aufschrei und 3-4 Personen rannten wie von der Tarantel gestochen auf uns zu. Nach der in den letzten Stunden eher zurückhaltenden Art der pygmäisch anmutenden locals mit ihren Macheten erschien uns diese euphorie doch etwas zu viel.
Wollten einige uns als Mitfahrgelegenheit nutzen, uns etwas transportieren lassen, uns eine Strassengebühr abknöpfen deren über deren berechtigung wir nur raten können? Ich nehme an dass hier nicht mal französisch geholfen hätte - was wir aber ja auch nicht sprechen. Also entschied ich mich dem V8 etwas leben einzuhauchen und elegeant fuhren wir aus dem Dorf hinaus, ohne eines der Hühner zu überfahren.
Am späteren Nachmittag erreichten wir, nachdem wir lange nur noch "Mini-"Dörfchen" bestehend aus 2-3 Hütten gesehen (wo die locals übrigens nicht mehr schreiend auf uns zurannten, sondern uns einfach nur beobachteten haben), ein richtiges Dorf mit Tankstelle – der letzten in Cameroon laut Tankwart.
 
Nach einer weiteren halben Stunde fingen wir an nach einem Bushcamp Platz ausschau zu halten.

Aber das war schwierig. Entweder es wohnen da leute und Roden regelmässig – oder da ist nur eine Grüne Baum/Jungle Wand – und kein durchkommen.

Nachdem wir schon resignierend bei einigen kleinen Hütten gehalten hatten, wo wir nach einem Stellplatz fragen wollten – aber niemand da war, namen wir die Suche wieder auf.
Als wir schon direkt an der Strasse nächtigen wollten und uns da hingestellt hatten, entdeckten ich eine minimal zugewachsene Stelle – und dahinter eine Kiesgrube ohne Bewuchs.. Mit einiger mühe kraxelte Brummie da hoch und wir suchten den Platz mit der grösstmöglichen Deckung aus.
Da wir heute auch schon Schlangen gesehen hatten, wollten wir nichz unbedingt im hohen Gras campieren, was die Suche nach einem Stellplatz im Urwald - nicht einfacher gemacht hat.. Wieder mal richtig viel Glück gehabt :D

Wir kochten uns Streak mit Nudeln und Pesto – yummi!

Beim check von Brummie stellte ich fest dass sich 4 der 6 Schrauben des Gepäckträgers zwischen 1 und 2cm herausgelöst hatten. Autsch! Auch beim herausnehmen der Campingstühle war schon eine Schraube heruntergefallen... Das Wellblech bekommt echt alles klein - wir hoffen das Toyota ein schraubenloses Design umgesetzt hat *hust*
Auf einmal hörten wir nahe stimmen, so zum Dämmerung hin waren so einige Fussgänger auf dem Track unterwegs. So leise und mit wenig Licht haben wir noch nie abgewaschen und wieder alles eingepackt.
Hier im Urwald ist es stockdunkel in der Nacht - das kleinste Licht wirkt wie ein Scheinwerfer - und wir nutzen die kleinsten Lichtquellen die wir hatten die wir zusätzlich noch mit den Fingern (abgedeckt).
Aufgrund der Geräusche und Rufen bemerkten wir, dass ein Dorf unmittelbar in der nähe sein musste.
Falls wir auffliegen oder bemerkt werden müssten wir unser Camp verlassen und bei dem nächsten kleinen Dorf nach der Erlaubniss zum übernachten fragen.. Sonst würden wir die locals unnötig beunruhigen, 2 Weisse die sich im Urwald zu verstecken versuchen würde sicherlich gewisse beunruhigungen schüren.
Nur Glühwürmchen peppten die Dunkelheit etwas auf, wo wir gemütlich bei einem Glas Wein sitzen und leise noch eine weile am Reden sind.

Später gesellte sich zu der Geräschkulisse noch ein Gospel-Chor dazu, ein schönes erlebniss!

Nun gehen wir schlafen – und hoffen das wir unentdeckt geblieben sind...






____
View the location or send a reply to Viermalvier Reisend:
https://enterprise.delorme.com/textmessage/txtmsg?mo=a82d08305dfa494d9d91f12f966af0ed1567152&adr=4x4reisend.inreach2010@blogger.com

Viermalvier Reisend sent this message from:
Lat 2.692562 Lon 13.283028

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen