Mittwoch, 5. Dezember 2012

Tag 26, Congo


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Congo erreicht, Korruption abgewehrt mit 'nix verstehen'. Die Strassen sind mühsam und extrem offroad. Heute erster heftiger Regen. Ausfall unseres Kochers :-( 
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Tag 26, Jungle Camp (Cameroon) zum Jungle Camp (Congo), 315km

Wie gewöhnlich waren wir wieder recht früh auf den beinen und machten uns als erstes einen heissen Tee. Das Frühstück würden wir dann später unterwegs einnehmen, sobald die Sonne die Moskitos einigermassen vertrieben hat und wir langsam hungrig werden.
Das Adrenalin kam mit dem starten des Motors, denn jetzt mussten wir erstmal wieder über die recht steilen Lehmhügel um wieder den Track zu erreichen. Natürlich versuchten wir das Dorf, welches recht nahe liegen musste zu finden bzw es zu sehen - aber es war schlichtwegs nicht sichtbar. Keine Einfahrt, keine Parkplätze, kein sichtbarer Pfad - aber wir wussten dass es direkt am am Pfad liegen musste.

Seit gestern am späteren Nachmittag sind wir in dichten Urwald / Regenwald. Seit gestern sehen wir selten in die Ferne - sondern immer nur bis zur nächsten Kurve des Tracks. Seitlich sieht man keine 4m - sondern nur in eine Wand aus dichten grünen Blättern. Es gab keine Abzweigung, keine Möglichkeit sein Fahrzeug von dem Track zu bekommen, kein Verkehr. Nur zweimal mal sahen wir einige Hütten am Strassenrand, aber ohne das da etwas zum Verkauf angeboten worden wäre, oder es eine Tankstelle gegeben hätte.

Von Zeit zu Zeit sahen einzelne kleinwüchsige Personen, in deren rechten Hand immer ein kurzes gebogenes Messer, ähnlich einer Machete wie angeschweisst lag.
Nach einer zweistündigen ersten fahrt hielten wir an - Zeit für ein Frühstück. Notgedrungen einfach mitten auf dem Track. Die Geräuschkulisse des Urwalds ist auch tagsüber laut, fremd und immer wieder mit lauten Tierlauten versetzt die einem erstaunt aufschauen lassen, aber sichtbar ist selten etwas. Während dem Frühstück sahen wir immerhin einige Affen, die den Weg (auf dem Boden) überquerten.

Der Track selber hat einfach alles zu bieten, von tiefen Schlamm, ausgefahrenen Spurrillen, üblen materialmordenden Wellblech bis hin zu einer glatten lehm-Autobahn von einer Qualität die auch in der Schweiz selten ist..

Hast Du dich auch schonmal gefragt wie dieses "Wellblech" entsteht? Ich habe im Internet diese wissenschaftliche Erklärung gefunden…

Manchmal war das Wellblech so extrem dass nur rollen im Schrittgeschwindigkeit - oder aber Geschwindigkeiten über 100 km/h ein passieren erträglich machte. Das Problem mit der hohen Geschwindigkeit waren versteckte Springschanzen, kleine unebenheiten im Track die nicht erkennbar waren. Mehrmals hoben wir mit allen 4 Rädern ab - mit nahezu 4 Tonnen Gewicht keine optimale Fahrweise.

So fuhren wir viele Kilometer zwischen 20-30 km/h, eine Geschwindigkeit wo unsere hydraulischen Dämpfer das meiste der Schläge ausfiltern konnte und wir nicht uns und unser Fahrzeug riskieren mussten.

Wir waren noch immer nicht sicher, ob wir die Grenze an dieser Stelle als Selbstfahrer überqueren können würden, ob jemand in der Lage war das Carnet de Passages abzustempeln oder ein temporäres Importpapier ausstellen können würden. Oder ob unsere weltweite Fahrzeug Versicherung akzeptiert werden würde.
Möglicherweise müssen wir am Ende doch wieder umkehren - und den miesen Track wieder zurück, durch die grüne Hölle. Habe ich erwähnt dass wir seit Ewigkeiten nur Grün sehen? Begriffe wie die grüne Hölle - werden so irgendwie verständlich...

Plötzlich erreichten wir eine Gabelung des Tracks, wir entschieden uns für gerade aus - wo der Track in besserem Zustand und etwas breiter war. Nach cirka 20km hielt ich an - weil ich erstmal am raten war - was da vor uns lag.

Der Urwald war hier auf einer breiten Fläche abgeholzt, bzw begann vor uns eine ungefähr 800 m breite Schneise in dessen Mitte der Track hindruchführte. In einiger Distanz sahen wir eine kleine Hütte oder mehr so etwas wie eine Bushaltestelle und eine Schranke, daneben ein riesiges Schild welches wir jedoch aus der Entfernung nicht lesen konnten.
Eine solche Schneise ohne Bewuchs - bedeutet hier sicher regelmässiges Roden..

Das ganze sah zu professionell aus, um irgend eine Art von Falle darzustellen, also fuhren wir langsam bis zu der Schranke. Zwei leicht mit Pistolen bewaffnete Guards in Uniform schauten uns erstaunt an. Nun konnten wir auch das Schild Lesen, hier war eine "Mining Company". Wir gestikulierten ob wir durchfahren können, aber sie zeigten auf den Weg zurück, wo wir hergekommen waren. Zu unserem erstaunen konnte einer der Guards sogar etwas Englisch. Wir müssen die 20km wieder zurück zu der Gabelung.

Unsere GPS Navigationshilfen zeigten uns dass gerade aus eigentlich richtig sein müsste. Sowohl
die offline satelliten hybrid Ansicht von Bing und Google und tracks4africa liesen nur den Track erahnen auf dem wir gerade waren, selbst auf Zoomlevel 15 - war kein anderer Track erkennbar.

Wir fuhren also wieder zurück und namen den schmaleren Pfad. Er war schmal aber von einer sensationellen Qualität, besser als so manche Autobahn zuhause, ein riesen Spass da entlang zu brettern.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir ein kleines Dorf, bestehend aus vielleicht 12 kleinen Lehmhütten und zwei richtigen kleinen Häusern. Dort waren einige abzweigende Strecken, die gerade aus endete jedoch nach einigen Metern. Wir probierten noch zwei andere Abzweigungen und entschlossen uns dann - nach dem Weg zu fragen. Uns wurde vaage ein Weg gezeigt, aber nach 4 Minuten standen wir zu deren Erstaunen wieder vor der Hütte, mit einem grossen Fragezeichen im Gesicht. Zwei junge Männer sprangen auf ein Motorrad und fuhren vor.

Wer hätte im Dorf einen abzweigenden halb zugewachsenen Singletrail als normalen Weg angenommen? Nach einer sehr kurzen Fahrt stoppten wir an einem einsamen Haus am Wegrand. Offensichtlich die Zollabfertigung auf der Seite von Kamerun - laut unserem GPS noch viele Kilometer vor der Grenze.
Zum glück haben wir diese Strecke nicht selber gefunden, da es keine Schranke gab - wären wir wohl einfach durch gefahren, ohne uns etwas dabei zu denken.
Die Ausreise aus Kamerun war denkbar einfach, Touristen scheinen hier nicht wirklich oft vorbei zu kommen. Unser Carnet wurde gestempelt, nach der Versicherung hat niemand gefragt. Ein Beamter kam heraus und umlief das Fahrzeug und fragte "wo sind eure Waffen", als wäre das ein gängiger Ausrüstungsgegenstand den man einfach nur deklarieren müsste. Wir lachten und verneinten - und ohne Kontrolle ging es in Richtung von Kongo.

Nach 30 Kilometer führte der Weg durch den Urwald, bis wir wieder so etwas wie ein Dorf erreichten. Oder besser gesagt, mutete es eher an wie ein Fabrikgelände, mit einigen Bretterbuden die mit Gendarmerie, Money Exchange etc beschrieben waren. Aber alles wirkte ausgestorben.

Das erste was wir sahen war ein Auto welches am Wegrand parkiert war. Ihr werdet es nicht glauben, das erste Auto nach vielen vielen Kilometer ein blauer Land Cruiser 200 (genau den fahren wir ja selber auch). Ein Fahrzeug welches erst seit 2008 verkauft wird - das erste Auto in Kongo...

In den Bretterbuden befanden sich Polizei, Immigration, und Impfbehörde, bei jedem mussten wir vorsprechen, teilweise sogar etwas warten bis die betreffenden Beamten auftauchten. Hier waren alle in ziviler Kleidung - so dass wir nicht abschätzen konnten wie autorisiert die betreffenden waren.

Wie zu erwarten war, wurden wir hier mit Bestechung konfrontiert. 20`000 CFA wollte derjenige haben der das Carnet abstempeln sollte, die gleiche Summer sollten wir für den Stempel im Pass bezahlen und für das Prüfen der Impfungen. Keiner konnte mehr als zwei Worte Englisch.

Die Frau die unsere Impfungen überprüfen sollte, wollte mit unseren Impfausweisen davonlaufen, wohl um unsere Daten in ein Buch einzutragen - aber ich konnte ihr die Ausweise relativ frech wieder entreissen, ihr signalisieren das wir zu ihr kommen werden.

An jeder Station argumentierten wir mit einem mix aus "understand nothing", "what", "please write a receipt" und "your embassy told us it is free" bis zu "we dont have money" zu retten. Der Grenzbeamte resignierte und Stempelte unser Carnet ab. Nun ging es zur Immigration. Hier half alles lamentieren nichts und nach 20 Minuten legte ich Kopfschüttelnd die Visakarte auf den Tisch, wohl wissend dass sie im Urwald wohl kein Möglichkeiten zum abbuchen haben werden.

Murrend erhielten wir unsere Stempel, aber die Jungs waren nun sauer und hatten sich anscheinend entschieden - uns gründlicher zu untersuchen. Der "Beamten" von der Immigration rief seinen Kollegen von der Police - und beide liefen Stramm auf unser Fahrzeug zu und deuteten recht energisch an dass wir die Hecktüre öffnen sollen.

Verdammt, wieso haben wir nicht vor der Grenze nochmals Pause gemacht, etwas gegessen und uns entspannt? Ich fühlte mich nicht wirklich gut Vorbereitet - auf diese Art von Stress.

Ich öffnete die Hecktüre, zeigte ihnen die Schubladen - und musste sie recht energisch vom herumtatschen abhalten, holte ihnen das heraus was sie sehen wollten. Der Typ von der Polizei deutete auf die CB Funk Antenne, und lamentierte auf Franzöisch mit seinem Kollegen.

Verdammt, ich hatte vergessen die Antenne vor der Grenze (wie bisher auch) abzubauen. Das war schon immer eine der beiden Schwachstellen - alles andere war so etwas von Legal, für alles andere hatten wir seitenweise Material, mehrsprachige Rezepte für Medikamente, mehrsprachige Versicherungsdokumente, Fahrzeugpapiere etc.

Der andere Schwachpunkt war unser Zweitpass / Austauschpass, denn ein schweizer darf nur einen Pass gleichzeitig auf sich tragen - etwas was Beamte im Urwald aber wohl nicht so einfach herausfinden dürften, zumal es nur uns Schweizer betrifft.

Tip: verusche alles absolut legal zu halten, und Du wirst keine Probleme haben

Zum Glück ignorierte der Typ von der Immigration den mehrmaligen Hinweis des Polizisten, er fand andere Sachen spannender: Er entdeckte unter der Matratze und dem Schubladensystem zwei sperrige Stoffhüllen. Dort transportierten wir unsere klappbare Reisetoilette und unseren tyrestep, womit man aus jedem Reifen einen kleinen Tisch zaubern kann - oder eine Aufstiegshilfe zum erreichen der Dachbox.
Nachdem wir ihm den Sinn erklärt hatte, resignierte er und signalisierte uns dass wir verschwinden sollen.

Dieser Grenzübertritt war definitiv nicht gerade leicht, wenn auch nicht so schlimm wie der Grenzübergang von Benin nach Nigeria an der Küste bei Lagos. Kleinere Grenzübrgänge sind meistens etwas einfacher, da die Beamten nicht gewohnt sind mit Touristen umzugehen. Wer hier entlang kommt, sollte eine Versicherung schon mitbringen, hier kann man keine Fahrzeugversicherung

Wir waren aufgrund der Hitze und Feuchtigkeit total nassgeschwitzt, froh wieder in unser Fahrzeug springen zu können, und die Klimanlage anwerfen zu können.
Direkt nach der Grenzabfertigung lag ein richtiges kleines Dorf mit süssen kleinen Chalet`s - keine Lehmhütten wie wir sie auf der Kamerun-Seite noch gesehen hatten.
Nun hätten wir die Dame von der Impfkontrolle aufsuchen sollen, die unsere Daten bestimmt in ein dickes Buch hätte eintragen müssen. Aber wir konnten weder sie noch eine Art Büro sehen. Auch gab es weder einen kleinen Laden, noch eine Tankstelle - also fuhren wir in Schrittgeschwindigkeit durch den Ort.

Mit unseren 270l Diesel müssen wir uns bezüglich dem Diesel wohl auf der ganzen Reise keine sorgen machen, können unseren Sprit an den "besseren" Tankstellen in den Städten auffüllen. Aber auch da nutzen wir immer unseren MrFunnel Filter für jeden Tropfen der in unserem Tank landet. Lieber beim Tanken jeweils etwas Arbeit haben, als irgendwo in der Pampa eine Panne wegen schlechtem Sprit zu haben.

Kaum hatten wir das Dörfchen verlassen, waren wir wieder von dichtem Urwald umgeben. Der ist zwar wunderschön, aber zumindest wir zwei vermissen die Möglichkeit mal ein paar Meter in die Ferne blicken zu können.
Nach kurzer Fahrt wurden unsere Wünsche erhört, der Regenwald ging über in einen Dschungel der immer lichter wurde, Palmen, Bananen und Blumen umrandeten den Track, einfach nur wunderschön und bunt - nach dem vielen vielen grün.
In der ferne hörten wir Donnergrollen und nach kurzer Zeit waren wir in einem heftigen Gewitter mit einem intensiven Platzregen. Wir waren ja in der keinen Regenzeit - aber hatten uns schon an die trockenen Verhältnisse gewöhnt

Der Dirttrack verwandelte sich innert kurzer Zeit in eine lehmige Schlammpiste, die sehr schwer zu befahren war. Das Heck versuchte mehrmal das rennen zu gewinnen, worauf ich erstmal anhielt um zu sehen ob mit dem Fahrzeug alles in Ordnung war, alle Reifen Luft hatten - die vorderen Reifen auch in eine Richtung zeigten - so komisch fühlte es sich an.

Aber alles war ok, der lehm oberflächlich aufgeweicht, war fast so glatt wie eine vereiste Fahrbahn. Nun wo ich wusste das mit dem Auto alles stimmt, machte es einen riesen Spass auf dem Track zu fahren, mit beherzten Gastritten das ausbrechende Heck wieder einzufangen. So fuhren wir meist recht viel schneller als gewollt - aber - was für ein Spass!
Nach kurzer Zeit entdeckten wir frische Spuren im aufgeweichten Lehm, da musste ein Fahrzeug vor uns sein. Mehrmals entdeckten wir anhand der Spuren dass der Fahrer die Kontrolle verloren, und den Graben touchiert hatte, die Spuren wie er sich wieder zurückgewfühlt hatte.

Nun war ich im Vorteil, konnte sehen wo er weggerutscht war und rechtezeitig mit lenken und kurzen Gasstössen verhindern dass auch wir von dem Track abkamen. So extrem hatte ich noch nie am Stück gedriftet, ganze Passagen waren im vollen Drift gefahren. Jeder vernünftige und verantwortungsbewusste Reisende hätte hier sicherlich und völlig zurecht angehalten, und auf bessere Verhältnisse gewartet!
Nach einer halben Stunde holten wir das Fahrzeug ein, es war der blaue Land Cruiser 200, den wir an der Grenze gesehen hatten. Er war mal wieder von Track gerutscht und hatte die Böschung im Graben touchiert. 4 Männer waren draussen am schieben. Sie schieben uns noch nicht entdeckt zu haben, daher versuchte ich in der Deckung zu bleiben, löschte das Licht und stellte den Motor aus. Nach einigen Minuten waren sie wieder auf dem Track und hinterliessen einen grossen Berg Toilettenpapier, als sie versuchten sich rudimentär zu reinigen. Wir liessen ihnen einen Vorsprung und aßen eine Kleinigkeit bevor wir die Hatz wieder aufnahmen.

Den Spuren nach kamen sie noch einige male vom Track ab und mussten sich freiwühlen, und nach einer weile nach einer engen Kurve waren sie wieder vor uns, wieder waren sie links eingeschlagen, was besser war denn rechts ging es ein ganzes stück abwärts.
Diesmal waren sie keine 40 Meter entfernt und hatten uns auch gesehen. 4 Mann waren wieder am schieben. Es war aber zu glatt um mit der Winde etwas auszurichten ohne sich selber anständig zu verankern - nach kurzer Zeit war das Fahrzeug auch ohne unsere Hilfe wieder auf dem Track.

Unglaublich was für einen Flurschaden durch unsere beiden Fahrzeuge entstand, in einen Track der eigentlich ganz gut gewesen war. Wir hinterliessen tiefe Rillen im Track und da wo das Fahrzeug vor uns vom Track rutschte, war regelmässig ein ganzer Teil des Tracks mit in den graben gerutscht.
Ich war mir nicht sicher, ob man uns weiterfahren lassen würde wenn wir das nächste Dorf oder Strassensperre erreichten...
Auch reifte die Erkenntnis das wir an das vordere Fahrzeug gebunden waren, zu mindestens an den Stellen an denen sie abgerutscht waren, wäre der Track nicht breit genug gewesen um vorbei zu kommen. So sind wir hier auch nicht schneller als der blaue Landcruiser, der ohne Seilwinde und Mudbereifung unterwegs war. Gut dass nur wir beide unterwegs waren, und nicht noch ein schwer beladenes Fahrzeug. Wieder liessen wir einigen Vorsprung, nutzen die Zeit für eine Pause.
Nun ging es wieder weiter, mit den Schlammspielen in Kongo. Ohne ESP wären wir selber wohl auch das eine oder andere mal abgeflogen. Zum glück wurde der Regen weniger und hörte schliesslich auf.

Wir erreichten eine recht grosses Dorf. Ziemlich am Anfang war so eine Art Bar/Restaurant - mit unserem blauen Land Cruiser am Strassenrand. Die Leute sassen oben, mit ihren nicht mehr ganz so sauberen Anzügen (inkl. Kravetten) - wahrscheinlich Mitglieder der Regierung.

Da es schon Abend war, wollten wir möglichst schnell ein Wildcamp Spot finden ( hier das das 1x1 des Wildcampens ) finden, das Dorf wollten wir uns am nächsten Tag anschauen - hatten daher keine Zeit unsere Neugierde zu befriedigen.

In den letzten 20km gab es keine einzige Lücke die sich für ein Wildcamp-Spot geeignet hätte, überall war der bewuchs zu dicht um den Track zu verlassen, und es gab keine Abzweigungen. Unsere Satellitenbilder liesen aber erahnen dass es vor uns einfacher sein könnte.

Wie wir erkannten war das Dorf viel grösser als gedacht. In der Mitte des Dorfes hab es einen steilen Hügel, wo wir nicht sicher waren ob wir bei dem Schlamm da wirklich hochkommen würden. Falls der Versuch fehl schlägt wird es gefährlich unkontrollierbar, Rückwärts im Schlamm... Ich legte die Untersetzung ein und aktivierte alle drei Sperren, als plötzlich ein weisser mit einem Fahrrad und zwei Helfern auf dem Hügel auftauchte, und vorsichtig herunter rutschte.

Igendwie war es schon lange her, dass wir auf einen weissen getroffen waren, natürlich tauschten wir uns kurz aus. Er kam aus Tschechien und fährt mit dem Fahhrad die Westküste Afrikas hoch. Wir empfahlen ihm abzuwarten bis es trockener ist, so macht es sicherlich keinen Spass.
Wir packten den Kletterjob mit einem guten Anlauf - und überblickten nun das restliche Dorf. Vor einer Hütte stand ein Pickup mit WWF Aufschrift, es gab sogar eine kleine Kirche.

An einem kleinen Laden hielten wir an und kauften noch einige Vorräte ein. Gerne hätten wir noch gefragt was das WWF hier macht - aber erstmal ein Wildcamp Spot - morgen können wir unsere Fragen wohl noch immer stellen..

Kurz nach dem Dorf fanden wir eine Stelle wo anscheinend Lehm für den Strassenbau abgebaut wurde, mit einigen Stellen die schon trocken genug für unsere Ansprüche waren. Hinter einigen kleinen Lehmhügeln versteckt schlugen wir unser Camp auf, ohne vom Track aus sichtbar zu sein.

Die Dorfnähe war bemerktbar, des öfteren hörten wir ein Moped vorbeiknattern und waren froh das wir etwas abgelegen standen.
Nachdem wir uns eine leckere Suppe gekocht hatten, diese verspeist hatten - wollte ich den Kocher nochmals anwerfen, um die aufgetauten Steaks aus unserem Tiefkühler zu bruzzeln, aber unser Coleman Kocher (Zweiflammig, Benzin) wollte nicht mehr. Leider konnten wir dieses Problem nicht lösen. Da hatten wir echt pech, hatten wir den Kocher nur während drei Wochen genutzt, um zweimal täglich Wasser oder Essen warm zu machen.
Obwohl wir nur Coleman Benzin genutzt hatten, waren unsere Pfannenböden immer voller Rus - will sagen dieses Gerät können wir nicht wirklich empfehlen...
Nun sind wir mitten in der Pampa ohne Kocher, aber mit einem Tiefkühler voller leckerstes Fleisch. Wie können wir die nächsten Tage kochen? Unser Plan war ja einige Tage in dem Odzala-Kokoua National Park zu verbringen, einige Tage im Regenwald zu Leben und Tiere zu beobachten.

In der Nacht versuchen wir ja versteckt und unbemerkt zu wild campen, da ist ein offenes Lagerfeuer nicht immer ratsam...  Heute Nacht geht das Beispielsweise nicht, weil wir viel zu nahe beim Dorf sind. Und wir können nicht davon ausgehen dass wir im Nationalpark immer ein Feuer machen können.

Wir entschieden uns dazu morgen früh im Dorf nach einem Kocher umzusehen, falls wir nichts finden möglichst schnell in die Hauptstadt Brazzaville zu fahren, um unser Ausrüstung wieder zu kompletieren. Leicht hungrig geht es jetzt ins Bett.







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