Sonntag, 9. Dezember 2012

Tag 30, Hügelcamp - DR Congo


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Und weiter ging es mit offroad pur. Nun ist es nicht mehr weit bis Angola. Wunderschöne abwechslungsreiche Natur. Nun herrliches Bushcamp in traumhaftem Gebiet
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Tag 30 Sonntag  9. Dezember, Hügelcamp - Bushcamp 170 km

Noch in der Nacht bereitete ich Gitte darauf vor - dass wir losfahren müssen, wenn es nachts anfangen sollte zu Regnen. Unser Stellplatz war zu steil und der Dirttrack würde eine Rutschbahn werden - sollte da Regen kommen. Und ich hatte keine Lust mich mithilfe von Erdanker und Seilwinde herunter winchen zu müssen. Aber wir hatten glück, es tröpfelte nur ein bisschen.
Heute standen wir früh auf, und kämpften uns zur Grenze vor. Anscheinend hat die Strasse  sehr gelitten – wir kamen des öfteren nur in der Untersetzung vorwärts, weil riesige Auswaschungen ein schnelleres Fahren verunmöglichte.
Extreme Steigungen und Senkungen wechselten sich ab, ich habe es geliebt, während Gitte eher entnerft war.
Nach der grünen Urwaldhölle, waren wir in der grünen Hügelhölle unterwegs, nach einem Hügelkam kam der nächste.
Erschwerend war, dass wir keinen Austrittstempel von Kongo in den Pässen haben – und laut Navigationsgeräten schon lange in der Demokratischen Republik Congo unterwegs waren.
Wir kamen gemeinsam zu der Erkenntnis, dass wir die letzten Gendarmerieposten nach Boko wohl nicht hätten durchfahren sollen.
Schliesslich erreichten wir gegen 7 Uhr einen abgeschlossenen Schlagbaum. Wir nahmen an, dass wir an einem Sonntag wohl noch warten müssten, und versüssten uns die Zeit mit einem herzhaften Frühstück. So kurz vor 8 waren wir fertig, hatten alles übliche Erledigt, und machten uns zu Fuss auf die Grenzbeamten zu finden. Wir fragten uns im Dorf durch und man begleitete uns  in Richtung der Grenzgebäude, als auf ein Mann gezeigt wurde der uns entgegen kam. Wie hier üblich: Jeans und T-Shirt und keine Uniform.
Er begleitete uns zur Schranke – und prüfte ziemlich gründlich unsere Papiere.
Und er merkte das wir keine Ausreisestempel haben, für Congo haben, und meinte lapidar „problem“.
Wir befürchteten schon, dass wir nun wieder über eine Stunde zurückzufahren hätten, aber schlussendlich hob er die Schranke, und zwängte sich zu Gitte auf den Beifahrersitz. So ging es einige 100m bis zu einem unscheinbaren Hüttchen unter anderen Hütten-  und da waren tatsächlich Stempelkissen & Formulare.

Er stempelte uns ein, und meinte dann, dass 10 Dollar angemessen wären, dafür dass wir nicht zurück müssen. Wir wussten zwar dass wir nun auch so davon kommen würden, da er uns schon eingestempelt hatte – und sicher keine Lust nochmals zur Schranke zu dackeln – fanden es aber doch auf anhieb auch einen  fairen Handel.

Danach fragten wir nach dem Weg nach Luozi, und wurden auf einen Track in Richtung Landesinnere verwiesen. Laut unserem Kartenmaterial, gäbe es auch einen Track von Bioka nach Luozi – ohne langatmigen Umweg über das Landesinnere.
Doch die Dorfbewohner machten uns energisch klar, dass es aktuell keine Fähre bei Bioka gab, und die Strecke so nicht fahrbar währe. Für das „wieso nicht“ reichte unser Französisch mal wieder nicht.
Also zuckelten wir über einen recht schönen Track aus „offroad sicht“ in Richtung Luozi, immer im Hinterkopf dass unsere Karten einen besseren Track auf Lager hätten.
Nach unzähligen Dörfern war die Strasse eingeengt durch einen geparkten LKW, und dadurch kamen wir uns Gespräch mit den Bewohnern des Dorfes. Wir wären falsch, und müssten wieder zurück. Grrrr also war unser Kartenmaterial doch richtig, und die Leute im Grenzdorf waren zu doof gewesen? Also wieder zurück. Nach einigen Dörfen, wo alle schon komisch auf unser wiedererscheinen reagierten, hielt uns ein Mann am Wegrand an, er wäre von der Immigration, und wieso wir zurück fahren würden. Mit Händen und Füssen schilderten wir unser Problem, und er wies uns wieder auf den Weg zurück – es müsse noch eine Abzweigung geben.
In den Dörfern kamen bei unserer dritten durchfahrt nun alle Kinder angerannt, und auch die Erwachsenen verwarfen die Arme.
Wir wären wohl nochmals an der Abzweigung vorbeigefahren, wenn nicht da in der nähe ein Mann gestanden hätte, den wir gefragt haben.  Nun auf dem richtigen Weg fuhren wir in Richtung Luozi, schönes Offroaden – schöne Landschaft! Luozi liegt am Congo Fluss – und da gibt es auch eine Fähre – wussten wir. Nur hatte wir noch immer erst einen abgestempelten Pass – und keinen Stempel im „Carnet“ oder einen Passavant – dh das Auto war nicht korrekt eingeführt. In Luozi, einem grossen schönen Dorf versuchten wir diesen Umstand zu beheben – aber an einem Sonntag war der „Douane“ nicht besetzt.
Nach einer Stunde suchen, fuhren wir zur Fähre – und fühlten uns mal wieder wie im Zoo – nur das wir die Sehenswürdigkeit waren.
Nach ca. 20min (die Mannschaft machten Mittagspause) konnten wir über eine recht abenteuerlich aussehende Rampe auf die Fähre auffahren. Sie füllte sich immer mehr mit Leuten und Material – und fuhr heillos überfüllt los. Auch auf der Fähre wurdne wir heftigst angebettelt – wie fast überall hier. Dies fing latent in Cameroon an, wurde in Congo etwas mehr und ist hier recht erdrückend. Obwohl keiner Hunger zu leiden scheint, machen die Leute das Zeichen für Essen, in dem sie die gespitzten Finger zum Mund führen. Die Male in denen wir in Dörfern angehalten haben, speziell in den kleineren Bergdörfern unterwegs – wurden wir gleich heftig angebettelt. In Luozi war das nicht der Fall, bis auf der Fähre selber.
Aber die Leute sind freundlich – und wir haben ein recht gutes Gefühl hier zu Reisen – auch wenn dazu des öfteren in anderen Reiseblogs etwas anderes zu entnehmen ist.
Die Strasse besserte sich – trotzdem haben wir heute „nur“ 170km geschafft – was aber der schlechten Strasse in DR Congo bis zum Fluss geschuldet war. Gegen Abend suchten wir uns in der inzwischen recht flachen Gras Savanne einen Platz für die Nacht, in einem dritten Anlauf klappte es auch, und es gab lecker Reis und Steak zu einer Flasche Wein.
Wir wurden mit einem herrlichen Sternenhimel für uns Reise belohnt – und blieben für afrikanische Verhältnisse – recht lange auf.








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1 Kommentar:

  1. Andere spielten da Opfer...
    http://www.taz.de/Touristen-im-Kongo/!109898/

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